Die sieben Standards für die Ehrenamtsarbeit im Bistum Essen

Im Bistum Essen haben wir sieben Standards implementiert, denen wir uns in der Arbeit mit ehrenamtlich Engagierten verpflichtet fühlen. Sie ermutigen zur Einübung zentraler Umgangsformen mit deren Hilfe Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen als Orte erfahren werden können, in denen ein Klima gegenseitigen Respekts und Wohlwollens herrscht. Klar geregelte Strukturen und Maßnahmen helfen dabei, dieses gerade auch für die ehrenamtlich Engagierten erfahrbar zu machen und tragen zum Aufbau geeigneter Infrastrukturen des Ehrenamtes in unserem Bistum bei.

PRÄAMBEL

Eine jede Christin, ein jeder Christ trägt „die Berührung durch Gott in sich.“ Die Einzigartigkeit der persönlichen Berufung steht im Mittelpunkt der ehrenamtlichen Engagements im Bistum Essen. Das freitätige Engagement der ehrenamtlichen Christinnen und Christen verstehen wir als individuelle Antwort auf den persönlichen Ruf Gottes. Sie äußert sich in vielfältigen Motiven, Bedürfnissen und Interessen, mit denen sich Menschen in der Kirche aktiv einsetzen. Alle konzeptionellen Überlegungen zum Ehrenamt sind an dieser universalen Dimension der Berufung zu sehen und zu messen.

1. CHARISMENORIENTIERUNG ALS PASTORALE GRUNDHALTUNG

Wir pflegen einen aufmerksamen Umgang mit den Talenten und Kompetenzen der Christinnen und Christen, mit ihren von Gott gegebenen Charismen. Auf diese Weise unterstützen wir einander dabei, die je persönliche Berufung zu entdecken, zu entfalten und zu leben.

Um dies zu erreichen, kommt insbesondere allen Leitungsverantwortlichen und -gremien in unserem Bistum die Aufgabe zu, Räume zur Verwirklichung der vielfältigen Berufungen zur Verfügung zu stellen und den Einsatz ehrenamtlich Engagierter konzeptionell abzusichern.

2. ABSTIMMUNG UND VERNETZUNG

Von zentraler Bedeutung für die Zufriedenheit gerade auch im ehrenamtlichen Engagement sind eine gute Kommunikation sowie ein zuverlässiger Informationsfluss. Daher legen wir großen Wert darauf, dass gerade bei verantwortungsvollen und kontinuierlichen Aufgaben Inhalt, Ziel, Ort, Art, Umfang und Dauer der jeweiligen freiwilligen Tätigkeit gut mit den zuständigen (Leitungs-)Gremien abgestimmt und für eine regelmäßige Vernetzung mit diesen gesorgt ist.

Um dies sicherzustellen benennt das zuständige Leitungsgremium vor Ort – unbeschadet der Rechte und Pflichten des Pfarrers – Verantwortliche für die Begleitung und den Einsatz ehrenamtlich Engagierter; fachlich geschulte KoordinatorInnen können hier in besonderer Weise hilfreich sein.

 

3. SICHTBARKEIT UND BEAUFTRAGUNG DES ENGAGEMENTS

In Anerkennung des besonderen Einsatzes ehrenamtlich Engagierter ist es für uns selbstverständlich, dass eine im Namen der Pfarrei oder Einrichtung übernommene freiwillige Tätigkeit – insbesondere eine mit größerer Öffentlichkeitswirkung – mit einer angemessenen Form der öffentlichen Vorstellung der jeweiligen Person beginnt, ggfs. auch mit einer offiziellen Beauftragung im geeigneten Rahmen. Die schriftliche Fixierung des Engagementsauftrages bzw. der getroffenen Absprachen in Form einer Engagementsvereinbarung dient dazu, die gegenseitigen Erwartungen zu klären.

4. ARBEITSKULTUR: ARBEITSMITTEL, RÜCKERSTATTUNGEN UND EHRENAMTSNACHWEISE

Wir leben eine Kultur der Ermöglichung: Die verantwortlichen Ansprechpersonen tragen Sorge für eine ausreichende Ausstattung der ehrenamtlich Engagierten mit Arbeitsmitteln, Zugang zu Räumen und zeitnaher Rückerstattung von Auslagen. Selbstverständlich sind für uns die Ausstellung zweckdienlicher Bescheinigungen und Ehrenamtsnachweise über Art und Umfang der geleisteten Tätigkeit.

 

5. BEGLEITUNG UND WEITERENTWICKLUNG

Wir machen ernst mit den Stichworten „entdecken – entfalten – ermöglichen“. Daher haben ehrenamtlich Engagierte bei uns ein Anrecht auf Qualifizierung und Fortbildung; für einige Tätigkeitsbereiche ist dies sogar Voraussetzung.

Die zuständigen Verantwortlichen nehmen vorhandene Fähigkeiten und Kompetenzen aktiv wahr und informieren die ehrenamtlich Engagierten über entsprechende Fortbildungsangebote sowie Weiterentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Auf Grundlage der „Ordnung zur Förderung und Qualifizierung zu ehrenamtlichen Diensten im Bistum Essen“ werden für diese entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt.

6. REFLEXION, AUSTAUSCH, KONFLIKTBEWÄLTIGUNG

Wir pflegen einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander und etablieren eine angemessene Feedbackkultur.

Im Zuge dessen bieten die verantwortlichen Ansprechpersonen in den Pfarreien und Einrichtungen regelmäßig Räume zu Reflexion und Austausch. Sie sorgen für gelingende gegenseitige Information, eröffnen erforderliche Mitsprachemöglichkeiten und halten geeignete Formen der Konfliktbearbeitung bereit.

7. KULTUR DER WERTSCHÄTZUNG UND DES DANKES

Wir leben eine Kultur der Anerkennung. Geeignete Formen des Dankes für ehrenamtliches Engagement sowie eine angemessene Verabschiedung bei Beendigung der Tätigkeit sind für uns selbstverständlich.

 

Hier die 7 Standards herunterladen

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