Kinder, Jugendliche und schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene unterliegen gerade im Raum der Kirche einem besonderen Schutz. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit lernen wir, dass es institutionelle Schutzmechanismen geben muss, damit der Schutz auch greifen kann. Prävention ist Sache aller!
Daher wollen wir sowohl haupt- als auch ehrenamtlich Tätige in unseren Gruppen, Verbänden, Gemeinden und Einrichtungen im Bistum sensibilisieren und ermutigen, wachsam gegenüber Verletzungen der Grundbedürfnisse und Grundrechte insbesondere ihnen anvertrauter Personen zu sein. Es gilt, eine neue Kultur der Achtsamkeit im Umgang miteinander zu entwickeln.
Eine Maßnahme dies zu erreichen ist die flächendeckende Einführung verpflichtender Kindeswohl- und Präventionsschulungen für alle in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit sowie in der Arbeit mit erwachsenen Schutzbefohlenen Aktive, Haupt- wie Ehrenamtliche. Diese dienen neben einer grundsätzlichen Sensibilisierung auch dazu, Unsicherheiten im Umgang mit Schutz- und Hilfebedürftigen aufzufangen und konkrete Handlungsempfehlungen für den Fall der Fälle an die Hand zu geben. Die kirchlichen MitarbeiterInnen, aber auch Eltern und ehrenamtlich Engagierte sollen über Missbrauch, über die Strategien von TäterInnen Bescheid wissen, um so befähigt zu werden, hinzuschauen und angemessen einschreiten zu können, wenn Grenzen verletzt werden und ein anderer Mensch geschützt werden muss.
Zudem muss sichergestellt werden, dass Menschen, die bereits einmal wegen Missbrauch verurteilt wurden, nicht in unseren Einrichtungen im Kontakt mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen beschäftigt werden. Daher ist die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses nach §72 a SGB VIII auch für ehrenamtlich in diesen Bereichen Engagierte verpflichtend.
© Augen auf: hinsehen und schützen, Bistum Essen
