Die Wiederentdeckung eines alten Kontaktmediums führt zur Entwicklung neuer ehrenamtlicher Tätigkeitsbereiche und Engagementangebote.
Bereits seit Jahren hören wir immer wieder vom Thema Einsamkeit; gerade bei älteren Menschen oder in Großstätten, sei dies ein ernstzunehmendes und wachsendes Problem. Dabei ist Einsamkeit nicht unbedingt gleichzusetzen mit Alleinsein. Der Großteil der Menschen in unserer Gesellschaft kommt täglich oder zumindest mehrmals die Woche in Kontakt mit anderen Menschen. Doch selbst, wer von vielen Freunden und Familienmitgliedern umgeben ist, kann sich einsam fühlen.
Im Zuge der Pandemiebekämpfung nun sind unsere sozialen Kontakte bereits seit Monaten stark eingeschränkt. Durch Homeoffice, Lockdown und einhergehende Kontaktbeschränkungen verbringen wir deutlich mehr Zeit in unseren eigenen vier Wänden, treffen kaum noch andere Menschen. Dadurch hat sich die Problematik erkennbar verstärkt: Immer mehr Menschen sind von Einsamkeit bedroht oder verspüren diese bereits, welche zuvor persönlich in keinster Weise von diesem Thema betroffen waren.
Das Ehrenamtsreferat des Bistums Essen hat diese Entwicklungen im Dezember vergangenen Jahres bereits gemeinsam mit Caritas DiCV und BDKJ im Bistum Essen im Rahmen der digitalen Veranstaltung „Zukunft des Ehrenamtes: Herausforderungen in Zeiten von COVID-19“ durchleuchtet und gemeinsam nach Lösungsoptionen gesucht. Eine wichtige Frage in diesem Kontext war und ist „Wie halte ich Kontakt mit Menschen, die nicht internetaffin sind bzw. nicht über die entsprechenden technischen Voraussetzungen verfügen?“
Ein möglicher Zugangsweg bietet die vom Caritasverband Gladbeck e.V. vorgestellte Aktion „Offenes Ohr – Besuch am Telefon“, eine Art telefonischer Besuchsdienst für ältere Menschen. Aber auch andere Formate machen Schule.
Basierend auf diesen Aktionen und Erfahrungen lässt sich sogar ein komplett neues ehrenamtliches Engagementfeld ableiten: das Telefonieren. Die Diakonie RWL und das Referat Ehrenamt der Diakonie Düsseldorf haben dies ausführlich aufbereitet und in einer entsprechenden Broschüre zusammengetragen. In erster Linie richtet sich diese Veröffentlichung an Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen, welche ein Telefonangebot aufbauen wollen, enthält aber auch darüber hinaus zahlreiche Anregungen und nützliche Tipps.
Eine durchaus lesenswerte und inspirierende Handreichung, welche wir hiermit gerne empfehlen.
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